RoA Neukirchen-Vluyn auf dem Moers Festival 2015

von Willi Ehrmann

Moers Festival, Pfingsten 2025 – der Sonntag

Unser Ziel: Wir befördern mobilitätseingeschränkte Personen zum Festivalgelände  oder zu verschiedenen Spielorten in der Moerser Innenstadt. Das Ganze an einem Wochenende im Juni mit April Wetter. Entsprechend bereiten wir uns auf Wind und Regen vor. Wind in den Haaren ist, getreu unserem Motto, sogar erwünscht. Jedoch verzögern allzu heftige Regengüsse am Sonntag unsere Anreise zum Festival. Schließlich wollen sechs Rikschas von mehreren Standorten in Neukirchen-Vluyn koordiniert auf dem Gelände ankommen. Bevor der nächste Schauer uns zusetzt, rollen wir hintereinander in die Eishalle, welche für Musiker und Mitarbeiter als Rückzugsort dient. Als kurz danach endlich die Sonne scheint, geht es raus zu unserem Standort auf dem Gelände, sehr gut gelegen und ausgeschildert in Sichtweite des Haupteingangs zur Eventhalle. Jetzt mögliche Passagiere ansprechen oder sich ansprechen lassen. Das funktioniert recht gut und schon bald sind drei Rikschas unterwegs zur Barbara-Buchhandlung, andere Rikschas befördern Fahrgäste zum Bollwerk oder zum Schloss. Bereits im Voraus vereinbart waren Fahrten vom  AWO Seniorenzentrum zum Festival, eine besondere Möglichkeit für die Einwohner überhaupt mal Festivalluft zu schnuppern. Die Passagiere genossen die Fahrten offensichtlich. Es gab viel Dankbarkeit, gute Gespäche über RoA und immer wieder der Wunsch uns etwas zu spenden. Wir lehnten -wie üblich- ab und bekamen dafür eine besonders herzliche Umarmung von der Dame, die bereits während der Fahrt vom 'Highlight des Tages' sprach.

Etwas herausfordernd blieb das Wetter wenn wir in der Stadt fuhren und uns ein Schauer erwischte. Besonders bei einer Tour ab dem Moerser Schloss mit zwei besetzten Rikschas und dem Pianomobil. Auf dem Altmarkt öffnete der Himmel seine Schleusen. Piano und Rikschas mussten ins Trockene. Zum Glück gibt es dort das Schuhhaus Dismer mit einer kleinen Passage vor dem Eingang. Pianomobil sowie Rikschas passten hinein und das Konzert ging einfach weiter. Unvergesslich.

Oft mussten wir Fussgänger durch häufiges Klingeln zum 'Platzmachen' auffordern. Mancher glaubte 'nur' ein normales Fahrrad hinter sich und drehte sich ungläubig um. Beim Anblick der Rikschas huschte dann ein Lächeln übers Gesicht und wir erfuhren einmal mehr viel Rücksichtnahme.

Zum Schluss noch ein kleiner Imbiss im Stehen und eine trockene Heimreise zurück nach Neukirchen-Vluyn.

Jürgen Wendland

 

 

Tim Isfort, Organisator des Festivals, eröffnete Freitag abend des viertätigige Festival. Auch Frau Kulturministerin war mit von der Partie. Dabei konnten wir bereits einen Eindruck vom experimentelle Charakter der in den kommenden Tagen vorranigig zu hörenden Musik bekommen.

 

 

Unser Standort auf dem Festivalgelände lag ideal in der Nähe des Eventhallen-Eingangs. Ein großer Banner machte auf die im Stadtkern - weit entfernt von der Halle - zu erlebenden Veranstaltungen aufmerksam. Menschen dorthin zu bringen, war eine unserer Kernaufgaben.

 

 

Aber auch im Umfeld der Halle, der Eintritt eine Festrivalkarte erforderte, gab es zahlreiche, sehr hörenswerte und für die Besuchenden des Festival-Geländes kostenlose Konzerte ganz unterschiedlicher Spielarten der improvisierten Musik

 

 

Ein zweiter Schwerpunkt unserer Beteiligung am Festival war es, Bewohnende des Johannes Rau -Seniorenzentrums der Grafenstadt Moers in die Veranstaltungen mit einzubeziehen, indem wir sie von ihrem Zuhause abholten und mit ihnen über das Festivalgelände sowie den Moerser Schlosspark fuhren. Prima war, dass wir immer wieder Möglichkeiten fanden, vor einem Regenschauer Schutz zu finden. Die Fotos zeigen die Halle, in der auch einige Musiker übernachteten.

 

Zwar waren die Regenschauer selten länger, aber es fanden sich auch in dieser "Regenhalle" Möglichkeiten einer Beschäftigung, z.B. mit recht schaurig anzuschauenden Insekten.

Aber - wie schon gesagt - die Regenpausen waren immer überschaubar. Und so fanden Piloten, Fahrgäste und auch die "Insekten" schnell den Weg hinaus in die Sonne.

 

Auch Musiker - das war der Plan - sollten die Möglichkeiten erhalten, solistisch musizierend mit deiner Rollstuhl-Rikscha über das Festival-Gelände und durch den Park zu fahren.
Sagen wir mal: dieser Aspekt unseres Einsatzes ist noch ausbaufähig. Das werden wir uns für das kommende Jahr vornehmen.

 

 

 

Wir möchten damit anknüpfen an das Pianomobil, dass bereits im letzten Jahr seine Runden beim Festival drehte

 

Uns bleibt in der Rückbetrachtung ein lachendes Gesicht, wie es unsere Pilotin Heike zeigt und in den Händen hält

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